Liebe Iris,
wir freuen uns sehr, dass du und Verd zum 10-jährigen AiR-Vechta-Jubiläum für ein Interview bereitsteht! Lasst uns direkt starten…
Wenn du an deine Zeit als Artist in Residence in Vechta im Jahr 2018 zurückdenkst, was taucht als erstes vor deinem inneren Auge auf?
Iris: Die Große Straße am Abend, die Unterkunft am super schicken Golfplatz, die Stadtplaner, das Techno-Festival, Verds Kolumne in der Zeitung, die Jungs von der Zitadelle, die Yoga-Lehrerin,…
Gibt es ein Erlebnis, das dich zum Nachdenken gebracht hat?
Iris: Ich habe in der Zeit in Vechta möglichst unterschiedliche Menschen interviewt. Danach bin ich an verschiedenen Orten mit der szenischen Lesung aufgetreten, die dabei entstanden ist. Ich hatte dadurch also die Gelegenheit, mich noch lange mit den Texten auseinander zu setzen, die entstanden sind und sie mit vielen Menschen zusammen zu reflektieren. Mir ist dadurch noch einmal bewusst geworden, wie sehr ein und derselbe Ort aus so vielen Blasen besteht, die kaum Berührungspunkte haben. Ich fand es sehr toll, in all diese Welten mit Verd eintauchen zu dürfen und dass mir dabei so viele Menschen ihre Geschichten erzählt haben.
Was hat dich dort zum Lachen gebracht?
Iris: Mit Verd zum Techno-Festival zu gehen, war definitiv eines der Highlights. Auch Verd erzählt immer noch davon. Ein weiteres Highlight waren die Jungs von der Zitadelle mit ihren schicken Autos, die so viele spannende und ergreifende Geschichten zu erzählen hatten.
Was würdest du deinem jüngeren „Artist-Ich“ rückblickend sagen, vor bzw. zu deiner Residency Zeit?
Iris: Ich habe eine Weile gebraucht, um anzukommen und herauszufinden, was Verd und ich wirklich wollen. Nun würde ich mich von Anfang an auf die Interviews und Begegnungen konzentrieren. Zu noch mehr Veranstaltungen gehen, mich von Verd ziehen lassen, wie ich es gegen Ende dann auch immer mehr geschafft hatte.
Warst du seitdem nochmal in Vechta?
Iris: Ich bin noch zwei Mal in Vechta aufgetreten. Das ist nun schon ein paar Jahre her. Gerade bereite ich einige neue Projekte vor – also, wer weiß, was die Zukunft bringt?
Wenn du jetzt in Vechta wärst – wo würdest du als erstes hingehen?
Iris: Ich würde mir ein Fahrrad mieten und durch die Stadt brausen, durch den Wald. Verd säße vorne im Korb und würde glucksen vor Freude.
Wie geht es Verd?
Iris: Verd gehts gut. Die szenische Lesung war natürlich ein Highlight. Verd liebt nämlich Publikum. Eine Weile ist es auch vor Kindern aufgetreten. Die Sprechchöre, um es aus dem Koffer zu holen, haben ihm besonders gefallen. Jetzt ist es ruhig geworden und es dreht oft allein Runden ums Haus. – Es sucht schon nach neuen Abenteuern.
Liebe Iris, wir danken dir & Verd für das Interview!
* Iris Keller war im Jahr 2018 mit Verd als Artist in Residence in Vechta. Zum 10-jährigen Jubiläum haben wir die bisherigen AiR’s zu einem Gastbeitrag im Blog eingeladen.