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Jahrhundertfund

Das Bild an der Wand hing schief. Als sie es wieder geraderücken wollte, entdeckte sie jedoch an der Wand ein kleines Loch mit einem noch kleineren Pfeil. Sie sah durch das Loch hindurch und war sofort geblendet durch die leuchtenden Farben, die sie hinter der Wand entdecken konnte. Sie staunte: da war ein Bild hinter dem Bild hinter der Wand und es war wunderschön! Sie fing an zu pulen und brach Stückchen für Stückchen von der Wand ab. Irgendwann polterten ganze Brocken zu Boden. Sie stand völlig im Staub und Schutt, aber war so im Sog des Bildes, dass sie einfach nicht mehr aufhören konnte, die Wand ihres Wohnzimmers einzureißen. Als die gesamte Wand zerbrochen am Boden lag und sie sich den Staub von den Brillengläsern gewischt hatte, sah sie das Bild in seiner gesamten Größe: Es war ein Bild von Vechta, wie es vor 500 Jahren einmal war. 

Wunderschöne Paläste standen damals im Moor und sie traute ihren Augen nicht. Sie hatte die Sensation des Jahrhunderts gefunden! Eine im Moor versunkene Palaststadt, die in Gold und mit Juwelen abgebildet war. Die Menschen hatten sich damals an den durchreisenden Händlern bereichert und ein Königreich errichtet. Leider hatten sie damals keinen Statiker! Da sie jedoch Archäologin war, konnte sie nun aufgrund der neuen Technologien die alte Stadt im Moor bergen! Und am nächsten Tag stand in jeder Zeitung von dem Sensationsfund der versunkenen Moorstadt!


*Diese Kurzgeschichte wurde gemeinsam in einem co-kreativen Prozess von Vechtaer*innen & den AiR’s verfasst.