Nun, bei Triptychen denkt jeder bestimmt zuerst an Kirchenaltäre und fragt, was ich damit zu schaffen hätte: Ist ja hier gar nicht der Hauptteil in der Mitte, sind alle drei Teile gleich groß und alle Szenen gleichwertig verstreut. Manchmal blicken oder rufen sich die Figuren von einem Bild ins andere zu und könnten mal eben hinüber spazieren, ja, tun es auch die ganze Zeit hin und her, irgendwie willkürlich, wie das im Alltag so ist.
Doch angesagt sind mittlerweile wieder auch die Japanischen Holzschnitte – die schönsten Triptychen hat, wie ich finde, Utagawa Kuniyoshi gemalt. Und siehe da: alle drei Teile gleich groß, meist gleichwertig, die Figuren hinreißend verwoben, mal mehr, mal weniger verstreut.
Soweit mir bekannt, sind technische Dinge der Grund: Die Holzschnitte lassen sich in japanischer Weise nur in kleineren Formaten herstellen, größere zerlegt man in drei Teile oder auch mehr.
Ähnliche Gründe sind es bei mir: Drei A4-Blätter nebeneinander sind gut 90 cm breit, A3 gar 1,20 Meter. Wie wäre es noch mit Staffelei? Baut man sich so vor den Leuten auf – mal sehen, ob sie weiter ihren Kuchen naschen. Ich habe es noch nie ausprobiert.